Der Mornellregenpfeifer und das Maifeld

Immer häufiger werden Expemplare des Mornellregenpfeifers auf ihrem Vogelzug zwischen Nordeuropa und Nordafrika auf dem Maifeld gesichtet. Wenige Tage im Jahr hier vorkommend, nur amselgroß und dabei noch gut getarnt ist der Anblick eines Mornells für unsere Vogelkundler  ein eher seltenes Ereignis. Entsprechend enthusiastisch fallen die jeweiligen Beschreibungen aus.

Zwischen Lonnig und Kaan wurde dem Mornell Regenpfeifer in der für das Maifeld typischen, weiträumig offenen Landschaft eigenes ein FFH-Schutzgebiet (5610-401) zugewiesen. Neuere Kartierungen an anderen Stellen lassen weitere Ausweisungen von Schutzgebieten erwarten. Wir sind aktiv, wenn es um unsere Natur geht! 

Der Mornellregenpfeifer lebt im nördlichsten Teil Europas, dort wo Kälte, Eis, Schnee und Wind der Landschaft ihren Stempel aufdrücken. Er ist ein Bewohner der Tundra, einer baumlosen Halbwüste, deren Vegetation durch Flechten, Moose und niedrig wachsende Gräser bestimmt ist.

Auf den ersten Blick erscheint es unverständlich, dass ein Bewohner dieser kargen und eher lebensfeindlichen Gebiete sich auf seiner langen Wanderung  ausgerechnet das fruchtbare Maifeld als Zwischenstation aussucht.

Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass die intensive landwirtschaftliche Nutzung  auf den Hochflächen des Maifeldes zum gleichen Ergebnis geführt hat, wie Dauerfrost und Wind  in der Tundra.

Nach der Ernte im Herbst findet der Mornellregenpfeifer bei uns die steppen-/halbwüstenartigen Lebensräumen, die ihm aus Sibirien bekannt sind und in denen er sich für die kurze Zeit seiner Zwischenstation hier wohl fühlt.

Leider können die hier  ganzjährig vorkommenden Tiere und Pflanzen mit den von uns künstlich geschaffenen Agrarsteppen eher wenig anfangen. Sie haben in den streng nutzenorientierten Produktionsflächen ohne Feldgehölze, Hecken und Ackerrain keinen Platz mehr.  Mit jedem bei uns für den Mornellregenpfeifer ausgewiesenen FFH-Schutzgebiet wird zudem die Agrarsteppe zum offiziellen Schutzziel.

Unter diesem Aspekt sollte jeder Hochgesang auf unsere offene Landschaft und jede  Fundbeschreibungen des Mornells in unserer Region zum Nachdenken anregen.

Verantwortlich für den Inhalt

Norbert Leimbach

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